17.07.2023„Mit dem Geld mache ich dann eine Weltreise!“

Was bedeuten eigentlich die Renteninformationen und sollte man durch eine private Altersvorsorge aufstocken? Unser Fallbeispiel Jürgen bringt Klarheit! Mehr erfahren.

„Mit dem Geld will ich dann später vielleicht eine Weltreise machen“, sagt Jürgen im Beratungsgespräch bei seinem Zukunftsagenten zur betrieblichen Altersvorsorge. Der 54-jährige hat nach seinem Studium zunächst weiter in der Gastronomie gejobbt, bis er in einem größeren gastronomischen Betrieb eine Leitungsfunktion übernommen hat. Da war er Mitte 30 – und seitdem zahlt er auch erst in die Rentenversicherung ein.

Die Renteninformation, die jährlich versendet wird, weist für ihn eine Bruttorente im Alter von 67 in Höhe von 1.846 EUR mtl. aus. Wenn er so weiterarbeitet wie bisher – also das Einkommen zumindest nicht sinkt und er nicht durch gesundheitliche Probleme länger ausfällt. Immerhin, muss man sagen. Jürgen hat zwar spät angefangen, in die Rente einzuzahlen, verdient aber gut.

Allerdings bedeutet Bruttorente, dass noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abzuziehen sind – dazu ist der Kaufkraftverlust mit einzurechnen. Im Klartext heißt das: Jürgen steuert auf eine Nettorente von ca. 1.100 EUR mtl. heutiger Kaufkraft zu.

Sein Arbeitgeber bietet ihm nun eine ansehnlich geförderte betriebliche Altersvorsorge an und Jürgen nutzt die Möglichkeit, sich die Details von seinem Zukunftsagenten erläutern zu lassen. Wenn er den steuer- und sozialversicherungsfreien Höchstbeitrag von 292,00 EUR mtl. nutzt (aufgrund der Vorteile und der Arbeitgeberförderung zahlt er dafür netto nur 129 EUR ein) erhält er mit 67 mindestens 36.771 EUR, wenn es „normal gut“ läuft, ca. 50.000 EUR.

Und damit will er dann vielleicht eine Weltreise machen.

Nun ist es nicht Aufgabe des Zukunftsagenten, seinen Kunden Lebensentwürfe zu schreiben oder überhaupt Vorschriften zu machen. Da Jürgen aber seine Daten zur gesetzlichen Rentenversicherung vorgelegt und zudem gesagt hat, bisher „nicht wirklich viel“ für die Altersvorsorge getan zu haben, lädt der Zukunftsagent Jürgen zu einem Kassensturz ein. Das „nicht wirklich viel“ für die Altersvorsorge entpuppt sich als 2004 noch steuerfrei abgeschlossene Rentenversicherung, die aber seit einigen Jahren beitragsfrei ist und zum Ablauf eine Leistung von gut 12.000 EUR verspricht.

Jürgen verfügt perspektivisch zum Ruhestandseintritt also neben seiner gesetzlichen Rente über eine Summe von gut 60.000 EUR. Damit lässt sich sicherlich eine formidable Weltreise machen – eine Ausfinanzierung des Ruhestands ist damit aber nicht wirklich gegeben.

Auch, wenn ihm als Erbe eine kleine Wohnung winkt, die er später „kostenlos“ (Strom, Heizung und Gebühren fallen natürlich trotzdem an) bewohnen kann, erkennt Jürgen, dass er statt einer Weltreise wohl allenfalls einen ausgedehnteren Urlaub zum Ruhestandseintritt machen wird.

Um seine Situation im Alter zu verbessern, nutzt Jürgen neben der betrieblichen Altersvorsorge die Möglichkeit, flexibel Beiträge in eine steuerlich geförderte Basisrente einzuzahlen und somit sein Alterseinkommen weiter aufzustocken. Und da er fürchtet, bei Eintritt einer Pflegebedürftigkeit sein Selbstbestimmungsrecht im Alter zu verlieren, sichert er sich mit einem Pflegetagegeld dagegen ab.

Auf diese Weise tauscht Jürgen seinen Traum von der Weltreise gegen eine Situation im Renteneintrittsalter, die noch einigermaßen auskömmlich ist. Was für ihn nach der Beratung klar ist: „Im nächsten Leben fange ich aber früher an!“

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